Die verschiedenen Weißzeichnungen, wie sie in vielen Hunderassen vorkommen, haben keine einheitliche genetische Ursache. Das Microphthalmia Associated Transcription Factor Gen (MITF Gen) ist mit vielen Scheckungen assoziiert. Dieses Gen wird auch als S-Lokus bezeichnet. Es gibt drei grundlegende weiße Scheckungen. Ein wenig symmetrisches Muster, bei dem weiße Abzeichen zufällig über das Fell verteilt sind, wird als Piebald, Parti oder Random White bezeichnet und tritt zum Beispiel beim Beagle oder Fox Terrier auf. Eine weitere Scheckung wird als Extremscheckung (Extreme White) bezeichnet und führt zu einem fast vollständig weißen Fell, wobei farbige Bereiche höchstens noch am Kopf auftreten. Die dritte grundlegende Scheckung wird als “Irish spotting” bezeichnet. Sie ist durch ein symmetrisches Muster mit weißen Abzeichen an der Unterseite, an Hals, Schnauze und/oder Stirn gekennzeichnet und findet sich zum Beispiel beim Boston Terrier, Corgi, Berner Sennenhund und Basenji. Eine weitere Spielform des Irish Spotting wird als “Mantel” bezeichnet. Eine Mutation, die im MITF Gen gefunden wurde, ist bei mehr als 25 Hunderassen mit der Piebald Scheckung assoziiert. Sie wird beim Fellfarbe Piebald Test (H326) untersucht. Es können zwei Varianten (Allele) auftreten. Das N-Allel führt nicht zur Piebald Scheckung, Hunde mit zwei Kopien des N-Allels haben also keine Piebald Scheckung. Das S-Allel ist mit der Piebald Scheckung assoziiert, wobei das Ausmaß der weißen Abzeichen von Rasse zu Rasse und zwischen Individuen einer Rasse variiert. In vielen Rassen, wie beispielsweise Collies, Deutschen Doggen, Italienischem Windspiel, Shetland Sheepdog, Boxer und Bull Terrier, verhält sich Piebald dosisabhängig. In diesen Rassen ist das S-Allel semi-dominant. Eine Kopie des S-Allels (N/S) bewirkt eine begrenzte Scheckung. Hunde mit zwei Kopien des S-Allels (S/S) zeigen ein ausgedehnteres Muster, mit farbigen Bereichen nur am Kopf und eventuell einem Farbfleck am Rumpf. Boxer und Bull Terrier mit zwei Kopien des S-Allels (S/S) sind vollständig weiß, während Tiere mit nur einem S-Allel (N/S) die “Mantel”-Scheckung aufweisen, welche in diesen Rassen “Flash” genannt wird. Es scheint jedoch, dass in diesen Rassen zusätzliche Mutationen in MITF oder anderen Genorten vorhanden sind, die Einfluss auf den Weißanteil haben. In einigen anderen Rassen ist das S-Allel rezessiv und in diesen Rassen sind zwei Allele notwendig, um die Piebald Scheckung hervorzurufen.
Folgende Ergebnisse sind beim Fellfarbe Piebald Test möglich:
MITF Gen | Fellfarbe |
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S/S | Der Hund hat zwei Kopien der Piebald Mutation. Das Ausmaß der Weißzeichnung hängt von der Rasse ab und variiert zwischen Individuen innerhalb einer Rasse, siehe Beschreibung oben. Nur das S-Allel wird an Nachkommen weitergegeben. |
S/N | Der Hund hat eine Kopie der Piebald Mutation. Das Ausmaß der Weißzeichnung hängt von der Rasse ab und variiert zwischen Individuen innerhalb einer Rasse, siehe Beschreibung oben. Entweder das S-Allel oder das N-Allel wird an Nachkommen vererbt. |
N/N | Keine Piebald Scheckung, nur das N-Allel wird an Nachkommen weitergegeben. |